"Schlechtester Präsident"Trump hängt seine Meinung über Vorgänger im Weißen Haus aus
Der US-Staatschef im Weißen Haus wendet einige seiner Zeit auf, um gegen seine Vorgänger auszuteilen. Auch die offizielle Porträtsammlung wird zur Zielscheibe. Viele ehemalige Präsidenten bekommen nun eine Kommentierung zu ihrem Bild - von Trump persönlich.
US-Präsident Donald Trump setzt seine Umbau- und Dekorationsarbeiten im Weißen Haus weiter fort. In der Kolonnade des Weißen Hauses, in dem Porträts von ihm und seinen Vorgängern gezeigt werden, hat er nun Kommentierungen ergänzt. "Die Gedenktafeln enthalten aussagekräftige Beschreibungen der einzelnen Präsidenten und ihres Vermächtnisses. Als Geschichtsinteressierter wurden viele davon direkt von dem Präsidenten selbst verfasst", erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt.
Die Tafeln entsprechen mitunter jedoch mehr einer persönlichen Abrechnung als historischen Einordnungen der Leistungen seiner Vorgänger. "Sleepy Joe war mit Abstand der schlechteste Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten", steht auf der Tafel zu Ex-US-Präsident Joe Biden. "Er trat sein Amt infolge der korruptesten Wahl an, die die Vereinigten Staaten je gesehen haben".
Biden selbst ist in der Galerie auch nicht mehr als Foto zu sehen. Sein Bild hatte Trump bereits vor einiger Zeit gegen eine Aufnahme eines sogenannten "Autopens" austauschen lassen - einem Unterschriftenautomaten.
Barack Obama war laut Trumps Tafel eine der "am meisten spaltenden" politischen Figuren des Landes. Es wird ihm im Text auch vorgeworfen, dass er das von Trump als "höchst ineffektives Gesetz zur 'unerschwinglichen Gesundheitsversorgung'" bezeichnete Gesetze verabschiedet und "das einseitige Pariser Klimaabkommen" unterzeichnet hat.
Die Tafel für den ehemaligen Präsidenten Bill Clinton verweist auf politische Erfolge, erwähnt aber auch die Niederlage von Außenministerin Hillary Clinton gegen Trump im Jahr 2016. "Im Jahr 2016 verlor Hillary, die Ehefrau von Präsident Clinton, die Präsidentschaftswahlen gegen Donald J. Trump!"
Auch sich selbst kommentiert der Republikaner - und lobt sich in den höchsten Tönen: Er feiert sich für seine überwältigenden Wahlsiege, Steuersenkungen, aber auch für die Umbenennung des "Golf von Mexiko" in "Golf von Amerika". Auch seinen umstrittenen und noch nicht annähernd fertiggestellten Ballsaal listet er dort auf.